The Church Street in Stawell – viele Kirchen in einer Straße
Ich bin schon lange in keiner Kirche mehr gewesen, genauer gesagt in keiner Messe. Gehöre auch keiner Religionsgemeinschaft mehr an. Schon seit 30 Jahren. Trotzdem faszinieren mich sakrale Gebäude und als gläubig würde ich mich ebenso bezeichnen.
Auf Reisen gehe ich gern in Kirchen hinein, nur um ihre Atmosphäre zu spüren. Manche empfinde ich als angenehm und andere fühlen sich schon fast gruslig an. Ebenso finde ich die Architektur und die Handwerkskunst faszinierend, die mithalfen solche Gebäude zu erschaffen.
Spiritualität gibt es überall für mich. Diese ist nicht an Gebäude gebunden. Ein Raum, ein Platz, ein Mensch, ein Baum, ein Wald, ein Berg … vieles kann Spiritualität ausstrahlen.
Religion bedeutet oft auch Gemeinschaft und Sicherheit oder Enge und Begrenztheit. Ich kann frei wählen, wo ich dazugehören möchte – wenn ich erwachsen bin. In unserem Land ist das ohne Gefahr frei praktizierbar. Dafür bin ich dankbar!
Sigis Brain Notizen sind diesmal auch wieder dabei und drehen sich um Wertung und Beurteilung:
Auffallend für uns Europäer war in Australien und auch Neuseeland, dass es kaum große Kirchen gibt. Abgesehen von den großen Städten natürlich. Nach Sydney und Brisbane sind wir leider nicht mehr gekommen, da fehlt mir der Vergleich.
Da wird mir schon bewusst, welche Fülle Europa (vor allem auch die Toskana) in dieser Hinsicht beherbergt. Diese riesigen Kathedralen sind schon einzigartig.
Als wir in Halls Gap waren, machten wir einen Tagesausflug in die nächsten Städte bzw. Städtchen der Umgebung. In Stawell waren wir fasziniert, dass es dort eine aktive Goldmine gibt. Auch ein unterirdisches Forschungslabor mit vielen Kilometern Länge beherbergt das gut gesicherte Gelände.
Ein altes Feuerwehrgebäude mit Turm steht noch. Diese alten Gebäude sind einfach toll und lassen sich zu ausgewöhnlichen Wohnhäusern umgestalten. Haben in diversen Serien schon einige Beispiele dafür gesehen.
Für Architektur interessieren wir uns beide. Wenn wir unterwegs sind, haben wir gern ein Auge auf besondere Gebäude.
In seiner (schon eher Corona-leeren) Innenstadt fanden wir in einer Straße so viele kleine Kirchen, dass wir stehengeblieben sind und Fotos machten.
Lutheran Church
Wir entdeckten auch leerstehende kleine Steinkirchen.
Worauf ich meinte: “ Diese gäben ein tolles Atelier ab!“ Ein paar hundert Meter weiter, haben wir genauso eins entdeckt.
In Österreich stehen eher wenige Kirchen leer, glaube ich. Kirchen haben in Europa meist ganz andere Dimensionen. In Steyr ist aber z.B. aus der Evangelischen Kirche eine private Schule geworden.
Hier nun ein paar Kirchen aus Stawell:Baptist Church
Lutheran Church, Baptist Church, Uniting Church, Anglican Church of Australia… ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so genau, welche Unterschiede es hier gibt. Die Seventh Day Adventist Church und die St. Patricks Catholic Church wären auch noch in der Nähe gewesen, habe ich gerade entdeckt, als ich online noch nachgestöbert habe.
Stein- bzw. Backsteinbauten sind fast auschließlich Kirchen. Alles andere ist meist in Holzahmenbauweise, wegen der Erdbebengefahr. Uniting Church
Eine bunte Vielfalt an Kirchen und Konventionen in einem Städtchen von nicht einmal 6000 Einwohnern. Das finde ich interessant. Ich nehme an, dass im Rahmen des Goldrausches viele Kirchen missionierend unterwegs waren… und die Moral der Menschen vielleicht auch etwas fragwürdig war bzw. eher nach dem Motto „Auge um Auge und Zahn um Zahn“.
Aber das sind nur persönliche Spekulationen meinerseits und keine belegten Tatsachen. Religiöse Gemeinschaften haben viel gutes getan, aber ebenso im Namen der Liebe den Glauben der Menschen für mehr Macht missbraucht. Alles hat halt zwei Seiten, wie wir alle wissen. Jeder einzelne kann aber entscheiden, wie er was umsetzt und benützt.
Anglican Church
Gold, Geld und Gier kommen aber häufig gemeinsam vor und bringen oftmals die nicht so feinen Eigenschaften der Menschen zum Vorschein.
Was mich zu der Frage bringt:
Was brauchen wir zum Leben, zum Glücklich-sein oder zum Zufrieden-sein?
Gerade auf Reisen stellen wir immer wieder fest, mit wie wenig Gewand und Raum man auskommt. Auch das Essen kann man reduzieren, ohne Hunger zu leiden. Gilt das generell oder schaffen wir das nur in dem zeitlich begrenzten Rahmen?
Brauche ich das Haus so groß oder will ich es so groß? Ist es mir den Mehraufwand an Pflege und Erhaltung wert? Oder möchte ich die Zeit lieber anders nützen? Welches Auto “muss” ich fahren? Brauche ich eins?
Wie geht es euch bei solchen Gedanken? Ich finde Reduzierung auf einer Seite bringt mehr Freiraum auf einer anderen. Alles sehr individuell verschieden und lebbar!
Bei uns gehen die Gedanken in diese Richtung: wenn wir unterwegs sind, muss Haus und Garten (und Katze) auch betreut werden. Wie viel wollen und können wir in Zukunft unterwegs sein? Wie lässt sich das mit unserer Arbeit verbinden? Arbeit am PC ist überall möglich, Bilder malen nur bedingt. Skulpturen bauen vor Ort lässt sich auch machen.
Mal sehen was die Zeit bringt!
12 ist eine schöne Zahl finde ich.
Darum ist mit Teil 12 Disis Reiseblog vorerst beendet.
Wir danken allen Lesern herzlich!
Hoffe, wir habe etwas Freude und Reiselust in euer Leben gebracht.
Hoffentlich bis bald! Ich freue mich schon über unsere Reisen mit dem Gotzi Mobil zu berichten. Bastel gerade an einem neuen Reise Logo.
Viele bunte Grüße aus Gosis Atelier!