Meine erste Ausstellung und die schönste Geburtstagsfeier meines Lebens!
März 2013 war ich in meinem Sabbatical Jahr und ich hatte nun endlich den Mut eine Ausstellung zu machen. Oder besser gesagt: es war nun die Zeit reif meine Bilder in die Öffentlichkeit zu bringen.
Vorher wollte ich das gar nicht unbedingt. Ich malte meine Bilder, weil ich sie eben malte. Es tat mir gut. Es war mein Ausgleich zum Alltag und meine Energiequelle.
Wie hat alles angefangen?
Ziemlich genau an einem Abend im Jahre 2007. Ich denke es war im Sommer. Ich weiß noch welches Gewand ich anhatte und es war ein ziemlich schräger Abend. Ich weiß nicht mehr den Auslöser, nur dass es mit der Familie zusammenhing und ich innerlich sehr aufgewühlt war. Alle waren schon im Bett und ich horchte Musik im Wohnzimmer. Mozarts Requiem! In mir kochte es und ich hatte das Gefühl, dass ich was tun musste. Tränen und Wut gleichermaßen. Mein Überlegungen gingen in zwei Richtungen: ich laufe gleich schreiend ums Haus oder ich gehe malen! Ich entschied mich dann doch fürs Malen. Bis zu dem Zeitpunkt wollte ich malen und hatte auch schon einen Kellerraum hergerichtet. Ich wollte nach der Matura an der Kunst Uni studieren. Es fehlte mir was im Leben. Farben, Pinsel und Arbeitsfläche waren da. Papier auch, aber keine Leinwände. Ich war auch unschlüssig, was ich malen wollte. Landschaften waren es nicht und Porträts auch nicht. Aquarell schien mir auch nicht mehr passend zu sein.
In meinem Sturm der Emotionen lief ich ziemlich aufgekratzt in den Keller. Es war mitten in der Nacht. Ich suchte bemalbare Untergründe, möglichst große. In der Werkstatt wurde ich fündig. Ein dünnes Brett mit ca. 80×180 cm. Ich schnappte es mir und es ging los mit viel Schwung und wie im Rausch entstand ein Bild und noch eins und noch eins… bis es genug war. Ausbruch. “Kaskaden der Gefühle nannte ich das Größte.” Ich fand es “WOW” – es sieht großartig aus und hat eine besondere Ausstrahlung.
Nach diesem Mal-Akt kehrte so was wie Ruhe in mir ein. Ich konnte nun schlafen gehen – es ging mir besser!
In den nächsten Tagen dachte ich, ich setzte so fort, wie ich begonnen hatte. Ich wollte wieder solche Bilder malen, wie an diesem Abend… aber es ging nicht. Alles was entstand wirkte unecht, irgendwie künstlich, sie hatten keine Leben und strahlten nichts aus!
Das ging nur, wenn ich in einer tiefen Emotion war. Ich konnte aber nicht immer in so einer extremen Gefühlsebene sein, um zu malen. Das würde ich nicht aushalten! Das ging zu tief – das würde mich kaputt machen!
Was wollte ich? Was wollte ich ausdrücken mit meinen Bildern. Mir wurde immer bewusster, dass ich Gefühle über Farben und Formen ausdrücken wollte. Reduziert – um das Wesentliche zu erfahren. Körperhaltungen, Bäume und Lichtkugeln. Diese Lichtkugeln sind entstanden, weil mir der Teil des Bildes zu dunkel und fast schon bedrohlich erschien. Ich machte einen weißen Kreis hinein und mache das bis heute. Fast kein Bild, wo sie nicht drauf sind. Ich habe schon versucht sie wegzulassen – geht gar nicht – da fehlt etwas.
Seit diesem Tag male ich fast wöchentlich. In einer tiefen Verbindung zu meinem Inneren entsteht Bild um Bild. Sie entsprechen einer mir innewohnenden Harmonie. Ich mal so lange an einem Bild, bis diese Harmonie hergestellt ist. Das kann Stunden, aber auch Tage und Wochen dauern. Von 20x40cm bis zu 200x200cm sind alle möglichen Größen dabei. Es wurde immer mehr zum inneren Bedürfnis, Gefühlswelten auszudrücken. Nicht nur für mich, auch für andere. Auftragsarbeiten haben das Ziel, Emotionen auszustrahlen in den Wunschfarben des Kunden. Gemalt für einen bestimmten Platz in seiner Wohnumgebung.
Ich danke all denen, für die ich schon malen durfte oder die schon ein fertiges Bild gekauft haben. Es ist unbeschreiblich schön, wenn mein Bild den Menschen berührt und er jeden Tag Freude daran habt, wenn er es betrachtet!
Es wurden über die Jahre immer mehr und darum beschloss ich nach außen zu gehen, sie herzuzeigen und auch zu verkaufen. Nicht alle sind zu verkaufen, es gibt auch welche, die sind wirklich nur für mich und meine Familie da.
Es gibt aber noch genug andere, die für euch da sind. Die ich mit so viel Herz und Intention gemalt habe und zu denen es auch Texte gibt. Jedes Bild von mir hat eine Art Geschichte. Von der Planung bis zur Ausführung schreibe ich ein Art „Bilder-Tagebuch“. Meine Gedanken und Gefühle beim Entstehen eines Bildes. Aus diesen Zeilen nehme ich einzelne Worte und Phrasen heraus und füge sie zu einem Gedicht zusammen. Jedes Bild sein Gedicht.
Am 20. April 2013 hatte ich dann den Mut, meine Bilder auszustellen. Ungefähr vier Wochen vorher hatte ich beschlossen es endlich zu tun: Eine Ausstellung zu machen! Ich hatte auch meinen 44. Geburtstag an diesem Tag. So habe ich beide Anlässe zusammengenommen und eine richtig schöne Ausstellungs-Feier gemacht. 44 Bilder und 44 Texte installierte ich in den Firmen Räumlichkeiten meines Mannes. Ich feiere eher nicht gerne in großem Rahmen, aber dieses Mal hatte ich wirklich Lust dazu und es wurde ein unbeschreibliches Fest mit ungefähr 50 lieben Menschen aus Familie, Freundes- und Bekanntenkreis. Danke an alle, welche mich tatkräftig unterstützt haben.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte: 44 Jahre – 44 Bilder – 44 Worte
Fotos und mehr Infos dazu sind als nächster Beitrag schon in Arbeit.